Die dritten 11 Jahre

Für den Zug 1991 waren die Vorbereitungen zwar im vollen Gange, aber er musste leider kurzfristig wegen des Golfkrieges abgesagt werden, lediglich die Spendenaktion wurde weitergeführt. Wenig später verstarb Gründungs- und Vorstandsmitglied Heinz Böhland. Auf der Mitgliederversammlung im April konnte auf eine Mitgliederanzahl von 281 zurückgeblickt werden. Zum Erlangen der Gemeinnützigkeit musste die Vereinssatzung in verschiedenen Punkten geändert werden. Unter Leitung der Unterbähner zogen die St. Vincenz — Schützen aus Niederforstbach, anlässlich ihres 100jährigen Bestehens, im Sternmarsch zum Marktplatz. Die Wagen-Unterstell-Blechhalle war am 12.07.1991 fertiggestellt und wurde mit einem Umtrunk ihrer Bestimmung übergeben.


Die Planung für 1992 begann, das Zugmotto wurde von 1991 übernommen.

Auf der Mitgliederversammlung am 28.04.1992 wurde Matthias Veiten zum 2. Vorsitzenden und Manfred Richter zum Geschäftsführer gewählt. Seitens verschiedener Mitglieder erhob sich die Frage, warum die Unterbähner nicht am Rosenmontagszug in Aachen teilnehmen. Der Vorstand jedoch war gegenüber dieser Frage noch skeptisch. Aber aufgrund der Tatsache, daß eine Brander Privatgruppe in Aachen den ersten Preis für die originellste Idee bekam, waren auch die größten Zweifel beseitigt. Da einige Stammkapellen für 1993 ihre Teilnahme am Zug absagt hatten, bereitete die Musikbeschaffung den Brander Unterbähnern, etwas Schwierigkeiten. Ansonsten liefen die geplanten Veranstaltungen zur Zufriedenheit ab, darüber hinaus und zur Freude aller wurde der Wagenbau und die Wagenausstattung erheblich verbessert. In diesem Jahr waren wir neben dem Pfarrfest auch bei dem Fußballtunier der DJK dabei.

Auch das Jahr 1994 bescherte uns wieder eine neue Überraschung. Der Gesetzgerber veröffentlichte neue Richtlinien, die besagen, daß alle Karnevalswagen den Vorschriften des öffentlichen Verkehrs entsprechen müssen, bzw. mit einer Sondergenehmigung, ausgestellt durch den TÜV betrieben werden dürfen. Wir mußten mit eine Aufrüstung unserer Wagen auf die neue Gesetzeslage reagieren. Folge dieser Sanierung war ein Anstieg der Kosten.

Mit Hilfe der Brander Geschäftswelt und etlichen Sponsoren wurde auch diese Hürde mit Bravour genommen. In diesem Jahr wurde der Zugverlauf mit Rücksicht auf den Ortsteil Niederforstbach geringfügig geändert:


  • Anfang und Aufstellung Eckenerstraße.
  • Ende und Auflösung der Zugformation; Brander Schwimmhalle.

Eine neue Musikkapelle aus dem Ötztal konnte für den Karnevalszug verpflichtet werden. Auf der Mitgliederversammlung am 26.04.1994 wurde Bernd Klötzer aus beruflichen Gründen und Martin Jansen aus Altersgründen aus dem Vorstand verabschiedet. Neu gewählt wurden Ralf Geidel und Jürgen Sistenich.

Am 25.04.1994 waren die Unterbähner Mitgründer des Vereins „Bürgerprojekt Brander Bahnhof". In Verbindung mit dem Bürgerverein beteiligten sich die Unterbähner an der Aufstellung eines Pavillons auf dem Marktplatz. Für den Jubiläumsfestzug des Brander Trommler- und Pfeiferkorps mit Musikzug wurde die Zugleitung übernommen.

Den Mitgliedern, Freunden und Gönnern wurden ein Sommerfest und ein Vereinsfest sowie in Verbindung mit dem Wanderverein eine Moselfahrt angeboten. Dem Verein wurde die Gemeinnützigkeit zuerkannt.

Die Vorbereitungen für den Zug 1995 begannen. Es wurden fünf Musikkapellen verpflichtet. Für die Fettdonnerstagveranstaltung konnte erstmalig der neue Pavillon als Bühne benutzt werden. Dadurch wurde der LKW, der bislang als Bühne gedient hatte, überflüssig. Höhepunkt der Session war wohl, daß es erstmalig nach 30 Jahren wieder einen Prinzen in Brand gab. Wolfgang I. besuchte selbstverständlich die Fettdonnerstagveranstaltung und nahm am Karnevalszug mit Hofstaat teil. An dieser Stelle muß erwähnt werden, daß die erste Große KG und die Prinzengarde Brander Stiere immer auf der Fettdonnerstagveranstaltung ihre Aufwartung machen und mit großem Gefolge am Zug teilnehmen. Es wurde ein Prinzenkomitee gegründet, indem die Unterbähner mit Sitz und Stimme vertreten waren und heute noch sind. Dieses Komitee wählt jährlich den Brander Bürgerprinzen. In diesem Jahr hatten wir unsere Premiere im Aachener Karnevalszug. Die große Lok der Brander Unterbähner wurde auf dem Aachener Marktplatz vom Oberbürgermeister herzlichst begrüßt.

Auf dem Vereinsfest am 28.10.1995 wurden erstmalig die Mitglieder des Vereins für 25jährige Mitgliedschaft geehrt. Es wurden Urkunden und Anstecknadeln verliehen.


Bürgerprinz 1996 war Bruno I. . Für den Karnevalszug wurden acht Musikkapellen verpflichtet und die Privatgruppe „Grelle Jecken" beteiligten sich zum 11. Mal am Karnevalszug. Auf der Mitgliederversammlung am 07.05.1996 konnte auf eine Mitgliederzahl von 289 Personen hingewiesen werden. Matthias Veiten verabschiedete sich nach 26 Jahren aus dem Vorstand. Zum 2. Vorsitzenden wurden Ralf Geidel gewählt. Für die Öffentlichkeitsarbeit und als Pressewart wurde Wolfgang Voß in den Vorstand gewählt.

Im Laufe des Jahres wurde ein Sommerfest am Bahnhof und ein Vereinsfest im Vereinslokal veranstaltet. Weiter standen eine Rotweinfahrt mit der Wanderabteilung der Borussia auf dem Programm.

Durch den Verein „Bürgerprojekt Brander Bahnhof' wurde am 16.06.1996 unter Mitwirkung der Unterbähner der Spielplatz eingeweiht. Damit begann für die Unterbähner wieder ein neuer Abschnitt. Schon wieder sollten Veränderungen bezüglich der Unterstellhallen getätigt werden. Bei dem Gespräch zwischen den Vorsitzenden der Unterbähner und dem Verein „Bürgerprojekt Brander Bahnhof' sollte als Ersatz für die Blechhalle eine neue Halle an die vorhandene Bahnhofshalle angebaut werden. Kostenmäßig wurde der Bau vom Verein BBB unterstützt. Die Unterbähner bauten sie in Eigenleistung und beteiligten sich später an dem Bau einer Regenunterstellhalle, die unmittelbar im Anschluß an den Kinderspielplatz erstellt wurde. Als Schlußwagen wurde eine kleine Lok aus Blech gebaut. Die Teile wurden bei dem Unternehmen Becker gefertigt. Ein Orden mit dem Vereinszeichen wurde angeschafft. Um die Kosten zu decken, wurde dieser Orden an die Mitglieder verkauft und erstmalig auf der Prinzenproklamation 1997 an Prinz Armin I. verliehen.

Die Stadt Aachen plante, für ihre Mietobjekte von den Vereinen eine Miete zu verlangen. Dieses hätte das Ende vieler Vereine bedeutet, aber Gott sei Dank hatte die Vernunft gesiegt. Mit Prinz Walter ging es in die Session 1998.

Der langjährige Moderator Leo Schartmann wurde verabschiedet und durch Wolfgang Voß ersetzt. Für den erkrankten Bernd Franke wurde Gerd Jansen in den Vorstand gewählt. Es zog ein farbenprächtige Zug durch die Straßen von Brand. Im gleichen Jahr konnte noch mit der Erweiterung der Halle begonnen werden. Die Fertigstellung dieser Arbeiten wurden mit dem Richtfest am 09.04.1999 und dem Vorstand BBB gefeiert. Die Hallen am Brander Bahnhof wurde den Unterbähnern übergeben. Die Blechhalle hatte nun ausgedient und wurde einen Brander Interessenten geschenkt.


Am 01.09.1999 verstarb unser Vereinswirt, Gründungs- und Vorstandsmitglied Arno Frings, und am 17.11. des gleichen Jahres mussten wir den Verlust von Martin Jansen verkraften. Beide Verstorbene werden im Verein nicht so schnell zu ersetzen sein.

Zum Schluss sei noch zu berichten, dass die Unterbähner immer ein herzliches Verhältnis zu den anderen Vereinen in Brand gepflegt haben. Oftmals wurde der Elferrat bei den beiden Karnevalsvereinen gestellt; an Pfarrfesten, Turnieren der Ortsvereine oder an anderen Veranstaltungen wurde aktiv teilgenommen. Unterstützungen bei Umzügen wurde gern übernommen.