Die zweiten11 Jahre

1980 bis 1984

»Luxusprogramm« und die Initiative eines Brander Exprinzen. Bei der Eröffnung des Brander Volkskarnevals am 14.2.1980 hatten die Unterbähner den organisatorischen Ablauf auf dem Marktplatz wieder »voll im Griff«.


Die Presse berichtete von einem »Luxuspro­gramm« vor annähernd 3.000 Zuschauern. Auch in den Folgejahren konnten diese Veranstaltungen ebenso wie die Karnevalszüge in Qua­lität und Quantität weitgehend stabilisiert werden. Verschiedene an­dere Aktivitäten und Gegebenheiten aus der Vereinsgeschichte sollen nicht unerwähnt bleiben:

Am 13.3.1980 veranstalteten die Unterbähner auf dem Sportplatz Bo­russia Brand 08 ein Prominenten-Fußballspiel zugunsten der Werk­stätte für Behinderte, Lebenshilfe e.V. Dabei wirkten ehemalige Fuß­ballgrößen wie Herbert Wimmer, Christian Breuer, Jupp Martinelli und Gerd Klostermann mit. Für den guten Zweck konnten 1.927,96 DM zur Verfügung gestellt werden.

Wenig später bemühte sich der Verein um die Anerkennung der Ge­meinnützigkeit mit dem Hinweis auf die Pflege des Brauchtums und die jährliche Durchführung einer Sammelaktion. Dieses Begehren wurde von der Finanzbehörde mit der Begründung abgelehnt, daß bei den Veranstaltungen »die Volksbelustigung und die Volksunterhaltung im Vordergrund steht«.

Im Karnevalszug 1983 wurde erstmals eine neue, in Chrom und Lack glänzende Lokomotive - das Traditionsgefährt der Unterbähner - mit­geführt. Ein Jahr später fanden einheitliche Verkleidungen der Trecker als Zugmaschinen für die Karnevalswagen Verwendung. Am 17.11.1983 verstarb der letzte Bürgermeister der ehemaligen Ge­meinde Brand, Paul Küpper. Er hat dem Gremium für die Zweckbe­stimmung der Sammelaktionen 13 Jahre lang angehört und dieser In­itiative wichtige Impulse gegeben.

Während der Sammelaktion 1984 wurde dank der außergewöhnlichen Initiative des Schirmherrn Matthias Becker - er war genau vor 30 Jah­ren Karnevalsprinz in Brand - ein besonders gutes Sammelergebnis erzielt. Insgesamt konnten 53.000,00 DM für den Neubau eines Perso­nenaufzuges im Marienheim zur Verfügung gestellt werden.

Bei einer gemeinsamen Aktion der Ortsvereine zur Sauberhaltung des Stadtbezirks am 17.11.1984 säuberten die Brander Unterbähner »ihr Viertel« unterhalb der Bahnlinie.


1985 bis 1988 Vom Vennbahnweg zum Brander Bahnhof

Bei der Einweihung des neuangelegten Vennbahnweges am 26.10.1985 führten die Unterbähner den Festzug über den Viadukt im Rolleftal mit ihrer Lokomotive an. Später beteiligte man sich mit diesen Gefährt mehrmals an der Eröffnung des historischen Jahrmarktes in Kornelimünster.

Im Karnevalszug 1986 mußten die »Brander Gilles« (Karnevalsverein der Belgischen Garnison) nach vielen Jahren der Mitwirkung wegen Mitgliedermangel auf eine Teilnahme verzichten.

Am 10.1.1988 verstarb Franz Engels, der dem Gremium für die Zweck­bestimmung der Sammelaktionen 17 Jahre lang angehörte.

Er hat alle bisherigen Sammlungen in seiner Eigenschaft als Schiedsmann über­wacht und sich große Verdienste um diese Aktionen erworben.

Das Liegenschaftsamt der Stadt Aachen erklärte am 8.7.1988 die Ge­bäude im Anwesen Komerich für akut einsturzgefährdet. Am 12.10. er­hielten die Unterbähner die amtliche Bestätigung, Räumlichkeiten im ehemaligen Brander Bahnhof nutzen zu können, die in vielen Stunden freiwilliger Arbeitsleistung durch die Vereinsmitglieder hergerichtet wurden. Das Richtfest in dem neuen Domizil konnte am 18.11. began­gen werden.


1989 bis 1990 Gedeihliche Fortentwicklung vielfältige Unterstützung

Im Zug am 5.2.1989 - es war die kürzeste Session seit vielen Jahren - wurde ein großer Musikwagen mitgeführt, den die Aktiven der Unter­bähner in vielen Arbeitsstunden gebaut hatten.

Für die Verdienste um die Brander Mundart wurde der Verein auf dem Bürgerabend »Brander Platt« am 22.4. durch den Bürgerverein ausge­zeichnet.

Auf der Jahreshauptversammlung am 9.5.89 konnte ein Anstieg der Mitgliederzahl des Vereins von 248 auf 274 - also ein Zuwachs von 26, meist jugendlichen Mitgliedern - verzeichnet werden.

In die Vereinsannalen gehört auch die Feststellung, daß die Brander Unterbähner in den 22 Jahren ihres Bestehens vielfältige Unterstüt­zung erfahren haben. Dazu zählen die Landwirte, die Trecker für die Karnevalszüge zur Verfügung stellten, ferner die Regie-Kolonne des Brander Bauhofes, die örtliche Polizeibehörde, die Bezirksvertretung und -verwaltung, die Freiwillige Feuerwehr, aber auch der Johanniter­Unfall-Hilfsdienst Aachen, der in all den Jahren die Sanitätsbetreuung unserer Veranstaltungen besorgte oder etwa die Volksbank Aachen Süd e.G., wo am Tage nach Aschermittwoch jeweils der Spendenbe­trag der Sammelaktion ausgezählt wird sowie die vielen Geschäfts­leute, Institutionen und Freunde, die finanzielle Unterstützung ge­währten.

Unsere Vereinsgeschichte ist größtenteils auch in Bild und Ton festge­halten worden. Von der Mehrzahl unserer Veranstaltungen wurden Tonfarbfilme angefertigt. Auch ein umfangreiches Vereinsarchiv sorgt für künftige getreuliche Überlieferung.


Zusammenfassung:

Die Brander Unterbähner haben sich in den zurückliegenden 22 Jah­ren aus kleinsten Anfängen im Brander Vereinsleben fest etabliert. Wie bereits in der Chronik zum 11 jährigen Bestehen festgestellt, bleibt das Vereinsziel auf die Durchführung des Brander Volks- und Straßenkar­nevals ausgerichtet. Der Verein bemüht sich nach Kräften um ein gu­tes Verhältnis zu den Brander Ortsvereinen. Tatkräftige Unterstützung findet der Verein durch die Mitarbeit vieler aktiver Mitglieder sowie durch private Wagenbau- und Kostümgruppen. An der Freude zu Kar­neval läßt der Verein hilfsbedürftige Personen, Gruppen und Instituti­onen teilhaben, was durch eine alljährliche Sammelaktion zum Aus­druck kommt. Bewußt wollen wir den größtenteils lokalen Charakter unserer Veranstaltungen beibehalten, um die Eigenständigkeit des Brander Stadtbezirks zu fördern