Die ersten 11 Jahre


Zum Ende des Jahres 1968 wurde von einigen Anwohnern der Eckener Straße und der unteren Trierer Straße erwogen, in der Gemeinde Brand wieder einen kleinen Karnevalszug zu organisieren.


Der Brauch, in Brand einen karnevalisti­schen Umzug durchzuführen, lässt sich bis etwa 1928 zurückverfolgen.

Im Hei­matbuch »Brand« ist die Entwicklung wie folgt dargelegt:


»Allerdings war ein organisierter Umzug in der heutigen Form noch nicht bekannt. Erst Anfang der dreißiger Jahre wurden Ansätze des Karnevals in der heutigen Form deutlich. Den Karnevalsprinzen Peter Kniebeler (1937) und Johann Maintz (1938) gelang es dann nach dem Zweiten Weltkrieg in Brand einen Karneval auf die Beine zu stellen, der bis zur Mitte der fünfziger Jahre im Aachener Land bekannt war. Dem dama­ligen Brander Karnevalsausschuss gehörten alle Brander Ortsvereine an. 1958 kam es aber zur Auflösung des Karnevalsausschusses, eine Folge der sich bereits ab­zeichnenden Verflachung und Rezession dieses Brauches in Brand«

.

Anfang 1969, gründeten daher einige Anwohner des" Viertels" unterhalb der Eisenbahnstrecke eine Interessengemeinschaft (IG), um wieder einen kleinen Umzug zu organisieren. Der erste Karnevalszug ging als" Schneezug" in die Vereinsgeschichte ein. Als er startete, schneite es ohne Unterlass. Deshalb standen nur wenige Zuschauer am Wegesrand. Die Zugteilnehmer hatten ihren Spaß an der Freude und ließen sich keineswegs entmutigen. Die Mitgliederzahl der IG stieg auf über 30 Personen an. Sie verbesserten die Organisation für den nächsten Zug am 08. Februar 1970. Dieser bestand aus 22 Einheiten (Wagen, Fußgruppen und Musikkapellen ) und nahm folgenden Weg: Eckenerstraße, Nordstraße, Rennbahn, Hermann-Löns-Straße, Kolpingstraße, Stolbergerstraße, Triererstraße, Eckenerstraße.


Etliche Ortsvereine wirkten mit. Die Johanniter-Unfallhilfe übernahm die Sanitätsbetreuung, eine Aufgabe, die sie bis zum heutigen Tag ohne Unterbrechung erfüllt. Die Regulierung der organisatorischen und finanziellen Angelegenheiten überstieg indessen die Möglichkeiten der IG. Deshalb wurde sie am 16. März in einen nicht eingetragenen Verein umgewandelt. An der Gründungsversammlung im Vereinslokal Frings nahmen 49 Personen teil. Die vorgelegte Satzung sowie der Vereinsname "Brander Unterbähner" fanden einhellige Zustimmung. Die ersten Vorstandsämter wurden zur damaligen von folgenden Personen besetzt:

Josef Sistenich, Günter Beck, Erwin Kerres, Herbert Frantz, Leo Schartmann, Paul Hoffmann, Arno Frings, Herbert Leuchtenberg, Matthias Veiten, Wolfgang Voß, Horst Schumacher, Heinz Böhland und Peter Nysten.

Bei der Gemeinde Brand wurde dann beantragt das Gemeindewappen innerhalb des Vereinsemblems führen zu dürfen. Diesem Antrag wurde stattgegeben. Das Wappen wird seitdem für den Schriftverkehr sowie als dekoratives Motiv im Karnevalszug verwendet. Im Oktober 1970 kam es zu einer Versammlung der Brander Ortsvereinen und Schulen, in der klargestellt wurde, dass die Unterbähner keine Konkurrenz zu den bestehenden Karnevalsvereinen betreibe, sondern sich ausschließlich auf den Strassenkarneval konzentriert. Zwischenzeitlich hatten die Unterbähner eine Spendenaktion bei der Brander Geschäftswelt vorbereitet. Dieser Erlös diente der Förderung des karnevalistischen Brauchtums. 1971 gab es von der Gemeinde Brand den ersten Zuschuss zur Teilfinanzierung des Zuges. Die anderen Kosten wurden aus den Mitgliedsbeiträgen gedeckt.

Am 20. Januar 1971 wurde der Bürgerverein Brand gegründet, wo die Brander Unterbähner auch als juristische Person beitraten. Im Karnevalszug glossierten Wagen und Fußgruppen, die sich überwiegend mit dem Thema der Eingemeindung nach Aachen befassten.


1971 wurde erstmalig ein Sammelwagen mitgeführt. Erster Schirmherr war Bürgermeister Paul Küpper Dies war der Beginn aller nachfolgenden gemeinnützigen Sammelaktionen der Brander Unterbähner.

Im Sommer 1971 mieteten die Unterbähner in der Nordstrasse eine baufällige Halle für den Wagenbau an.

1974 war die Fettdonnerstagsveranstaltung keine Gemeinschaftsarbeit der drei großen Karnevalsgesellschaften mehr, sondern die Brander Unterbähner zeigen sich bis heute dafür alleine verantwortlich. Der Karnevalszug war unterdessen wieder ein fester Bestandteil des Brander Brauchtums geworden. Richtlinien zur Teilnahme an künftige Veranstaltungen wurden verfasst. Neues Domizil des Wagenbaus, wurde die Halle in Komerich.


Am 21. Dezember 1977 wurde der Verein ins Vereinsregister eingetragen und führt seitdem den Namen : „Brander Unterbähner e.V. "


Ab 1978 finden immer Teilvorstandswahlen statt. So ist gewährleistet, dass immer die Hälfte der Vorstandsmitglieder im Vorstand verblieben.


1979 das erste 11-jährige Jubiläum. Im 11. von den Brander Unterbähner organisierten Zug trugen die Unterbähner erstmals die blauen Kassaks, in Anlehnung an die Uniform der Bundesbahn.